Standort

Gießen - Marburg - Langen

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Forschungsbereiche

Die DZIF-Mitarbeiter:innen am Standort Gießen - Marburg - Langen identifizieren neu auftretende Infektionskrankheiten, entwickeln innovative Diagnostika, Wirkstoffe und Impfstoffe und erforschen deren Wirkungsweise in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen im DZIF-Netzwerk und externen Partnern. Ziel ist die Erarbeitung von Strategien zur Bekämpfung neu- oder wiederauftretender Viren und multiresistenter Bakterien, die die Gesundheit von Gesellschaften weltweit bedrohen. Der Schwerpunkt in Marburg liegt dabei auf hochpathogenen viralen Erregern wie dem Ebola-Virus, in Gießen auf multiresistenten Bakterien und in Langen auf der Erforschung neuartiger Impfstoffkonzepte und deren regulatorischer Einstufung. Der Standort Gießen - Marburg - Langen ist eng mit den anderen DZIF-Standorten vernetzt, was sich in wesentlichen Beiträgen zu standortübergreifenden Impfstoffprojekten und Untersuchungen zu multiresistenten Bakterien zeigt. Darüber hinaus sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Standort an fünf der sechs DZIF-Brückenthemen beteiligt (Antikörper-basierte Therapien, Mikrobiom, Vakzine, Diagnostik, MedChem).

Forschungsschwerpunkte am Standort Gießen – Marburg – Langen

Übersicht der Arbeitsgruppen und großer Projekte, an denen der Standort Gießen - Marburg - Langen beteiligt ist.

© DZIF

Forschungsbereiche

Neu auftretende Infektionskrankheiten

Im DZIF-Forschungsbereich Neu auftretende Infektionskrankheiten werden am Standort antivirale Wirk- und Impfstoffe sowie geeignete Tiermodelle entwickelt, um schnell auf Virusausbrüche reagieren zu können. Dazu gehören auch die Entwicklung von therapeutischen monoklonalen SARS-CoV-2-spezifischen Antikörpern, Masernvirus-basierte Impfstoffe gegen Influenzaviren, RNA-basierte Impfstoffe gegen Ebola-Viren und die Testung antiviraler Moleküle wie Cyclosporin A. Zusammen mit anderen Standorten wird zudem nach antiviralen Medikamenten mit Breitbandwirkung gesucht (Nukleosid-Booster-Projekt).In den DZIF-Flaggschiff-Projekten MVA-MERS-S, MVA-SARS-S und MVA-SARS-ST hat der Standort maßgeblich zur Entwicklung von Impfstoffen gegen das Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV) und das Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) beigetragen. Die wissenschaftlichen Aktivitäten des Standorts umfassten dabei zum einen die Prüfung der Wirksamkeit der drei Impfstoffe in MERS-CoV- und SARS-CoV-2-spezifischen Mausmodellen, die in der BSL3/BSL4-Tierversuchsanlage des Standorts entwickelt wurden; zum anderen die Durchführung des Immunmonitorings der klinischen Studien der Phase I, in denen die Sicherheit und Immunogenität der Impfstoffkandidaten mit eigenen GCLP-konformen Tests geprüft wird.

Hepatitis

Im DZIF-Forschungsbereich Hepatitis werden am Standort virale Antigene im Serum als potenzielle neue Biomarker untersucht und Eintrittsinhibitoren und neue diagnostische HDV-Tests entwickelt. Gemeinsam mit anderen Standorten arbeiten wir außerdem am Forschungsschwerpunkt "Hepatitis B – Hin zur Heilung" mit.

Gesundheitssystem-assoziierte Infektionen

Im DZIF-Forschungsbereich Gesundheitssystem-assoziierte Infektionen werden zusammen mit anderen Standorten große Beobachtungsstudien zu multiresistenten Organismen (MDROs) (TIARA, FABULOUS, BLOOMY, R-Net 2.0, CITROBSI) durchgeführt und die Epidemiologie und Diagnose dieser Bakterien erforscht. Eine zentrale Rolle spielt die genombasierte Überwachung der MDROs im Rahmen des One-Health-Konzepts, unter anderem durch die Implementierung einer Hochdurchsatz-Sequenzierungs-Plattform am Standort. So konnten beispielsweise Resistenzgen-Tests (KPC-2-Carbapenemase-IncN PCR, Colistin-Resistenz mrc-1 Test) entwickelt sowie bedeutende Plasmid-kodierte Resistenzgene charakterisiert werden.

Neue Antibiotika

Im DZIF-Forschungsbereich Neue Antibiotika wurden am Standort neuartige Derivate des BamA-Inhibitors Darobactin entwickelt und auf ihre antibiotische Wirksamkeit gegen multiresistente Pseudomonas aeruginosa- und Klebsiella pneumoniae-Bakterien untersucht, die schwere Lungenentzündungen hervorrufen können.

Infrastrukturen

Produktentwicklung

Zur raschen Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis trägt das am Standort in Langen ansässige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit seiner Expertise im Bereich der Arzneimittelzulassung und  entwicklung bei. Am PEI ist das „Office for Scientific and Regulatory Advice“ (OSRA) angesiedelt, das zur Infrastruktur Produktentwicklung des DZIF gehört. OSRA unterstützt die frühen Phasen der akademischen Produktentwicklung für Impfstoffe und Antikörper sowie In-vitro-Diagnostika und treibt deren Entwicklung voran. Neben informeller regulatorischer Beratung werden am Standort verschiedene Workshops angeboten.

Das Klinische Studienzentrum des Standorts ist eng mit dem Netzwerk „Koordinierungszentren für Klinische Studien e. V.“ verbunden und bietet Ärztinnen, Ärzten und Wissenschaftler:innen umfassende Unterstützung bei der Planung, Beantragung, Durchführung und Auswertung klinischer Studien. Die Infrastruktur nimmt unter anderem an einer multizentrischen Beobachtungsstudie teil, die sich auf die Untersuchung des Impfverhaltens von Dialysepatienten konzentriert (DOPPIO). Zudem werden Studien zu COVID-19 durchgeführt.

Publikationen