Magenkeim Helicobacter pylori wird kartiert
Das Bakterium Helicobacter pylori ist ein weit verbreiteter Magenkeim, der zu chronischen Entzündungen der Magenschleimhaut und in der Folge auch zu Krebs führen kann. Wissenschaftlern um Prof. Dr. Sebastian Suerbaum, DZIF-Wissenschaftler an der Medizinischen Hochschule Hannover, ist es gelungen, das gesamte Erbgut des Bakteriums zu kartieren und sog. Methylierungs-Muster genomweit zu erfassen.
Die DNA-Methylierung, bei der kleine chemische Bausteine, sog. Methylgruppen, durch bestimmte Enzyme an spezifischen Stellen der DNA angefügt werden, erfüllt wichtige biologische Funktionen. Bei Helicobacter pylori konnten die Wissenschaftler erstmals eine exakte Bestimmung jeder methylierten Position im Erbgut des Magenbakteriums vornehmen. Diese "Landkarte" kann sich zwischen Helicobacter-Stämmen unterscheiden und wird, so hoffen die Forscher, neue Erkenntnisse zu den Erkrankungen des Magens liefern.