Christoph Lange erhält den Spinoza-Lehrstuhl

Prof. Christoph Lange

© FZ Borstel

Die Universität von Amsterdam vergibt den Spinoza-Lehrstuhl in Medizin für das akademische Jahr 2016/2017 an DZIF-Professor Christoph Lange vom Forschungszentrum Borstel und der Universität zu Lübeck. Lange ist Wissenschaftler im DZIF-Schwerpunkt Tuberkulose, den er mit koordiniert.

Der Spinoza Lehrstuhl wurde von der Fakultät für Humanitäre Wissenschaften der Universität Amsterdam im Jahr 1995 zu Ehren des niederländischen Philosophen Baruch Spinoza (17. Jahrhundert) eingerichtet. Die Ehrung geht in jedem Jahr an zwei herausragende Persönlichkeiten der Philosophie und Medizin.

Lange wird im März 2017 für eine Woche die Universität von Amsterdam besuchen, um Vorlesungen vor der Fakultät, und "Master"-Seminare mit Doktoranden und Studenten zu halten. Höhepunkt ist die öffentliche "Spinoza-Vorlesung".

Christoph Lange studierte Biologie an der Universität Kiel und Medizin an der Universität Witten-Herdecke. Teile seiner Ausbildung absolvierte er in Kapstadt, Südafrika, und Cleveland, USA. 2014 wurde er auf den Lehrstuhl für International / Health und Infectious Diseases der Universität Lübeck und als Leiter der  Klinischen Infektiologie an der Medizinischen Klinik des Forschungszentrums Borstel berufen. Er ist Gastprofessor am Karolinska Institut in Stockholm.

Der Tuberkulose-Experte fokussiert seine Arbeit auf maßgeschneiderte Therapien durch Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Praxis. Er ist Mitbegründer der Tuberculosis Network European Trialsgroup (TBNET) die sich neben wissenschaftlicher Arbeit auch sozial für eine bessere Ausbildung der Ärzte und Wissenschaftler in Osteuropa engagieren.

Die Tuberkulose ist weltweit ein großes Problem: Neun Millionen Menschen erkranken jährlich, 1,4 Millionen Menschen sterben daran. Nach wie vor gibt es keinen Impfstoff gegen Tuberkulose und die Therapie ist oft langwierig. Im DZIF-Schwerpunkt Tuberkulose erforschen Wissenschaftler neue Methoden zur Prävention und Diagnostik.