Kooperation mit Partnern in Tansania
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Afrikanische Partner-Institutionen

Viele Infektionskrankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder AIDS sind in Afrika ein größeres Problem als bei uns. Um diese Krankheiten dort besser erforschen zu können, wo sie gehäuft auftreten, arbeiten DZIF-Forschende eng mit afrikanischen Partner-Institutionen zusammen.

In langjährigen Kooperationen mit vier Partner-Institutionen in Afrika erforschen DZIF-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Präventionsmaßnahmen, neue Diagnostika, Therapien und Impfstoffe zu Malaria, Tuberkulose, HIV/AIDS sowie vernachlässigte Tropenkrankheiten wie zum Beispiel Wurmerkrankungen. Zu den Einrichtungen in Afrika gehören Kliniken und Forschungszentren in Kumasi (Ghana), Lambaréné (Gabun), Nouna (Burkina Faso) und Mbeya (Tansania).

„Ich freue mich auf eine lange Zusammenarbeit mit dem DZIF, es gibt noch viel zu tun. “
Kooperationspartner in Mbeya
Prof. Dr. Nyanda Elias Ntinginya
Direktor am National Institute for Medical Research - Mbeya Medical Research Centre

2017 wurden die Labor-Einrichtungen und die Techniken in allen afrikanischen Partner-Institutionen in hohem Maße modernisiert. Dazu gehörte es auch, das Personal für neue Methoden zu schulen, um erste Diagnostika, wie z. B. Schnelltests für die Erkennung von Durchfallerregern, auf ihre Genauigkeit hin zu evaluieren. Seit Ende 2021 setzt das CERMEL als klinische Forschungseinrichtung in Lambaréné, Gabun, das an der Uniklinik Köln entwickelte Open-Source-Biobanking-Tool HEnRY (HIV Engaged Research technologY) ein, um die Lagerung und Prozessierung von Bioproben zu vereinfachen. Durch die bequeme Übermittlung der Daten an das Zentrale Bioprobenregister (DZIF-ZBR) ist der Aufwand gering und der Ertrag hoch: Dokumentation und Sichtbarkeit in einem Schritt. Das stärkt die Kooperationen und fördert die Forschung im DZIF.

Das DZIF beteiligt sich auch an der "European and Developing Countries Clinical Trials Partnership" (EDCTP). EDCTP ist eine Partnerschaft öffentlicher Einrichtungen aus Europa und Ländern südlich der Sahara. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten EDCTP2-Programms unterstützt.

Die Afrikanischen Partner-Institutionen des DZIF im Überblick

KCCR – Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine

Das Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine (KCCR) in Ghana ist eine externe Forschungs- und Ausbildungseinrichtung des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin. Das KCCR forscht schwerpunktmäßig zu Malaria, Tuberkulose, Salmonellosen und Buruli-Ulkus, eine in den Tropen verbreitete infektiöse Erkrankung der Haut und Weichteile.

CERMEL – Centre de Recherches Médicales de Lambaréné

Am Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (CERMEL) im zentralafrikanischen Gabun forschen Wissenschaftler:innen vorwiegend zu parasitischen Krankheiten wie Malaria, Schistosomiasis (auch bekannt als Bilharziose), intestinalen Infektionen mit parasitischen Würmern, Tuberkulose und bakteriellen Infektionen. In Zusammenarbeit der Universität Tübingen und später auch dem DZIF wurden in den vergangenen 30 Jahren eine Vielzahl klinischer Studien der Phasen I-III für die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe durchgeführt.

CRSN – Centre de Recherche en Santé de Nouna

Das Centre de Recherche en Santé de Nouna (CRSN) in Burkina Faso wurde Anfang der 1990er-Jahre als Kooperationsprojekt zwischen der Universität Heidelberg und dem Gesundheitsministerium von Burkina Faso gegründet. Im Fokus gemeinsamer Projekte mit dem DZIF stehen die Erforschung und Behandlung von Malaria, HIV/AIDS und bakterieller Meningitis.

NIMR-MMRC – Mbeya Medical Research Center

Das Mbeya Medical Research Center (MMRC) in Tansania, eines von acht medizinischen Forschungszentren des National Institute for Medical Research (NIMR), forscht zu HIV/AIDS, Tuberkulose sowie zu Malaria und anderen Tropenkrankheiten. Gemeinsam mit dem DZIF führt das MMRC unter anderem klinische Studien zu Tuberkulose-Impfstoffen und -Medikamenten durch.

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