DZIF-Transplantationskohorte nimmt ihre Arbeit auf
Heute fand die Gründungsversammlung der Transplantationskohorte des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) in Frankfurt am Main statt. Somit ist der neu gegründete Verein DZIF Transplantationskohorte e.V. an den beteiligten Standorten Hannover-Braunschweig, Heidelberg, München und Tübingen nun offiziell handlungsfähig.
Die DZIF-Transplantationskohorte ist in Deutschland einmalig und soll zur Verbesserung der Behandlung von Patienten beitragen, die schon ein Spenderorgan oder eine Stammzelltransplantation erhalten haben. Ihr Immunsystem wird durch spezielle Medikamente gedrosselt, um das Transplantat vor Abstoßung zu schützen. Dies wiederum macht die Organempfänger anfälliger für Infektionserreger, was schlimmstenfalls zu lebensgefährlichen Infektionen oder zum Versagen des transplantierten Organs führen kann. Um Komplikationen zukünftig besser vermeiden zu können, werden in der Transplantationskohorte medizinische Daten und biologische Proben von transplantierten Patienten zentral gesammelt und verwaltet. Sie bilden die Basis für wissenschaftliche Studien, die Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen der Transplantation, den Vorerkrankungen des Patienten, den verabreichten Medikamenten und den auftretenden Infektionen geben sollen.
Alle gewonnenen Daten und die Bioproben gelangen nur nach Aufklärung und ausdrücklicher Einwilligung der Patienten in die Kohorte. Bei den Bioproben handelt es sich ausschließlich um Material, welches im Rahmen routinemäßiger oder angezeigter Untersuchungen gewonnen wird, oder dessen Entnahme für die Patienten keinerlei Belastungen zur Folge hat. Dies stellt ein Ethik- und Datenschutzkonzept sicher, das die Ethikkommissionen der teilnehmenden Kliniken und Forschungseinrichtungen der Transplantationskohorte genehmigt haben.
Zentrales Organ der Transplantationskohorte ist die Mitgliederversammlung, bestehend aus den Mitarbeitern aller beteiligten Transplantationskliniken und wissenschaftlichen Einrichtungen. Sie traf heute erstmalig zusammen und wählte den Vorstand als entscheidungsführendes Gremium sowie den wissenschaftlichen Lenkungsausschuss, das so genannte Scientific Steering Committee. Daneben ist das Management der Kohorte erster Ansprechpartner für alle teilnehmenden und interessierten Einrichtungen. Bei der Zusammensetzung der gewählten Gremien wurde besonderer Wert darauf gelegt, Vertreter aller beteiligten Standorte, Infrastrukturen und medizinischen Fachrichtungen einzubeziehen.
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