Ebola-Infektion: Immunreaktion schützt noch nach Jahrzehnten

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Ebola-Virenpartikeln

© Cynthia Goldsmith

Wissenschaftlern des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM), darunter auch DZIF-Forscher, ist es in Zusammenarbeit mit Schweizer Kollegen erstmals gelungen, beim Menschen eine lang anhaltende, schützende Immunreaktion nach einer Ebola-Infektion nachzuweisen.

Im März 2014 verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die größte bekannte Ebola-Epidemie aller Zeiten, der in Westafrika mehr als 11.000 Menschen zum Opfer fielen. Nur wenigen Leuten ist bekannt, dass bereits im Jahr 1994 die erste Ebola-Infektion in Westafrika auftrat. Damals hatte sich eine Wissenschaftlerin bei der Sektion von Affen mit dem Virus infiziert. Die Forschergruppe wies nun nach, dass auch noch 20 Jahre nach der Ansteckung schützende Antikörper im Blut der Wissenschaftlerin vorhanden waren. Laboruntersuchungen zeigen, dass diese nach der Erstinfektion gebildeten Antikörper die Frau vor weiteren Infektionen mit verschiedenen Ebola-Viren schützen.

„Erstaunlicherweise reagierten die Antikörper nicht nur mit der damals krankheitsauslösenden Ebola-Virus-Spezies, der Taï Forest Spezies, sondern auch mit den anderen Ebola-Virus-Spezies Sudan und Zaire“, erklärt Professor Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik und DZIF-Wissenschaftler am BNITM, das Besondere an den Forschungsergebnissen. Dies sei vor allem für die Fragestellung von Bedeutung, ob Impfstoffe breit und lang anhaltend vor einer Ebola-Virus-Infektion schützen können. Die Forschergruppe veröffentlichte ihre Daten in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet“, um sie einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit verfügbar zu machen. 

Zur Pressemitteilung des BNITM

Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt für den DZIF-Presseverteiler anmelden

Erhalten Sie die Pressemitteilungen des DZIF direkt in Ihren Posteingang.