Entwicklung eines MERS-Impfstoffes
Die Herstellung eines Impfstoffes gegen das gefährliche MERS-Coronavirus wird von der internationalen Impfstoff-Initiative CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) mit bis zu 36 Millionen Dollar gefördert. Der aussichtsreiche Kandidat wurde bis zur klinischen Phase I im DZIF erforscht und wird nun gemeinsam mit dem Unternehmen IDT Biologika in einem Konsortium aus Wissenschaft und Klinik weiterentwickelt. Eine erste Studie im Menschen ist abgeschlossen.
Hintergrund
2012 erstmals in Ländern des Nahen Ostens identifiziert, wird das MERS-Coronavirus (Middle East Respiratory Syndrome) von Dromedaren durch Tröpfcheninfektion auf den Menschen übertragen. Der Erreger verursacht primär Infektionen der Atemwege, die in etwa 35 Prozent der Fälle einen schweren Verlauf nehmen und zum Tode führen. Die Weltgesundheitsorganisation sieht Forschungsbedarf, da das Virus Epidemien auslösen kann. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht.
Entwicklung
Der im DZIF seit 2013 entwickelte Impfstoff-Kandidat basiert auf einem abgeschwächten Virus (MVA: Modified Ankara Virus), das mit Proteinbestandteilen des MERS-Virus ergänzt wurde. Die Firma IDT Biologika entwickelte eine eigene Zelllinie für die Produktion des Impfstoffs in größerem Umfang.
Der MERS-Impfstoffkandidat wurde unter der Leitung von Prof. Marylyn Addo am Universitätsklinikum Eppendorf in Zusammenarbeit mit dem Clinical Trial Center North auf Sicherheit und Wirksamkeit klinisch getestet.
Partner
Die von CEPI bereitgestellten Fördermittel fließen über IDT Biologika in ein Konsortium aus Wissenschaft und Klinik, dem neben IDT und dem DZIF das Viroscience Department am Erasmus Medical Center und die Klinische Forschungsorganisation CR2O angehören.