EU-Kommissar besucht das HIPS

Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Dr. Vytenis Andriukaitis (li) besuchte die Labore (in Bildmitte: Institutsleiter Rolf Müller

© HZI/HIPS

Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Dr. Vytenis Andriukaitis, besuchte das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), um sich über multiresistente Keime und Strategien ihrer Bekämpfung zu informieren. Institutsleiter Prof. Dr. Rolf Müller präsentierte die Forschungen auf dem Gebiet und deren Einbindung in das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung.

Die Bekämpfung der zunehmend auftretenden multiresistenten Erreger in europäischen Krankenhäusern sind ein Hauptanliegen für den ehemaligen Herzchirurgen Dr. Vytenis Andriukaitis in seiner Amtszeit als EU-Kommissar. Um sich einen umfassenden Überblick zu diesem Thema zu verschaffen, informierte er sich eingehend über die europäische Forschung auf diesem Gebiet. Sein Interesse an neuen Antibiotikakandidaten aus der akademischen Forschung hatte ihn zum Besuch am HIPS bewegt.

Rolf Müller lobte die Arbeit der EU-Kommission im Bereich der Infektionsbekämpfung und wies auf die diversen EU-Gesundheitsagenturen hin wie das ECDC, das EMA, EFSA und die Joint Programming Initiative in Schweden: Kritisch sehe er jedoch, dass im Bereich der Wirkstoff-Grundlagenforschung, die hauptsächlich in den Händen der akademischen Forschungsinstitute läge, fast keine EU-Förderung ankomme. Ferner bemängelte Müller die enorme Finanzierungslücke vor – und in – der präklinischen Phase, die oftmals die Translation vielversprechender Kandidaten in die Klinik verhindert.

Kommissar Andriukaitis bedauerte in der anschließenden Diskussion mit den HIPS-Forschern das mangelnde Interesse der europäischen Pharmaindustrie an der Erforschung neuer Antibiotika. Hinzu käme, so Kommissar Andriukaitis, dass es in Europa keine nachhaltige Finanzierung im Bereich der Antibiotika-Wirkstoff-Forschung gäbe.

Antibiotikaforschung im DZIF

Die Entwicklung neuer Antibiotika und die Bekämpfung von Krankenhauskeimen und Antibiotika-resistenten Bakterien sind Schwerpunktthemen im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), in dem 35 Institutionen deutschlandweit zusammenarbeiten, um gemeinsam Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Das HZI und damit das HIPS sind Mitglieder im DZIF; Rolf Müller koordiniert den Forschungsbereich "Neue Antibiotika".

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