Heilung der akuten Hepatitis C in nur sechs Wochen
Eine Studie der Deutschen Leberstiftung zeigt erstmals auf, dass die in den letzten Jahren entwickelten Medikamente gegen chronische Hepatitis C auch eine akute Hepatitis C heilen können – und dies sogar schneller als die chronische Erkrankung. Die Studie wurde im HepNet Study-House durchgeführt, einer vom DZIF geförderten Einrichtung der Deutschen Leberstiftung.
Eine Infektion der Leber mit dem Hepatitis C-Virus kann schwerwiegende Folgen wie Leberzellkrebs oder Leberzirrhose haben. In den ersten sechs Monaten nach der Infektion spricht man von einer "akuten" HCV-Infektion, die in zehn bis 50 Prozent der Fälle spontan ausheilen kann. Die akute Hepatitis C wird nur selten erkannt, weil sie meist keine Symptome verursacht. Setzt sich das Virus aber im Körper fest und schädigt die Leber dauerhaft, sind Medikamente notwendig. Gegen diese chronische Form wurden in den letzten Jahren erfolgreich neue Medikamente zur Behandlung entwickelt und seit 2014 eingesetzt.
Neue Medikamente helfen auch bei der akuten Hepatitis C
Die neuen Medikamente wie Ledipasvier und Sofosbuvir greifen direkt in die Vermehrung des Hepatitis C-Virus ein und können ohne das zuvor immer notwendige Interferon, das viele Nebenwirkungen verursacht, eingesetzt werden. Die aktuelle Studie hat zum einen geprüft, ob eines der Medikamente auch bei der akuten Hepatitis C sicher eingesetzt werden kann, und zum anderen, ob eine kürzere Behandlungsdauer ausreicht.
Alle Patienten erhielten eine Kombination der Wirkstoffe Ledipasvir und Sofosbuvir in einer Tablette für sechs Wochen und wurden anschließend zwölf Wochen weiter beobachtet. Die Behandlung war sehr erfolgreich: Alle Patienten konnten geheilt werden und es gab keine nennenswerten Nebenwirkungen. Die übliche Dauer für die Behandlung bei einer chronischen Hepatitis C mit diesem Medikament beträgt acht bis zwölf Wochen. Bei der akuten Hepatitis C ist laut dieser Studie eine kürzere Behandlung ausreichend. "Durch eine frühe Ausheilung der Erkrankung kann außerdem die Ansteckung weiterer Personen verhindert werden", erklärt Prof. Heiner Wedemeyer, DZIF-Wissenschaftler an der MHH und Mitautor der Studie.
Gefördert wurde die Studie durch das DZIF und die Gilead Sciences GmbH und. Das DZIF fördert das HepNet Study-House der Deutschen Leberstiftung und kann dessen Infrastruktur auch für klinische Studien und Register zur Virushepatitis nutzen.
zur vollständigen Pressemitteilung der Deutschen Leberstiftung