Memento-Preis 2017 geht an Tübinger Tropenmediziner

Memento-Preisträger (von links): Peter Kremsner und Carsten Köhler vom Tübinger Institut für Tropenmedizin

© Universitätsklinikum Tübingen

Der Memento Forschungspreis für vernachlässigte Krankheiten geht in diesem Jahr an Dr. Dr. Carsten Köhler und Prof. Dr. Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Die Jury würdigt damit den Beitrag der beiden Wissenschaftler zu einer verbesserten Therapie schwerer Malaria. Der Memento-Forschungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert, das Preisgeld wird von Brot für die Welt bereitgestellt.

„Herr Köhler und Herr Kremsner konnten in klinischen Studien zeigen, dass das Medikament Artesunat nur dreimal intramuskulär verabreicht werden muss, um seine volle Wirkung zu entfalten“ sagt der Jury-Vorsitzende Prof. Stefan Kaufmann vom Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie. „Bereits nach 24 Stunden waren bei 80 Prozent der Patienten 99 Prozent der Parasiten eliminiert. Gerade unter Bedingungen, unter denen oft sehr viele Kinder gleichzeitig gegen schwere Malaria behandelt werden müssen, macht ein derart verkürztes und vereinfachtes Behandlungsregime viel aus.“

Prof. Kremsner koordiniert im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung den Schwerpunkt "Malaria". Hier wird neben verbesserten Therapien auch an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet.

Mehr zur ausgezeichneten Studie lesen Sie in unserer Pressemitteilung vom 13. Januar 2016

Über den Memento Preis

Die gesundheitlichen Bedürfnisse von Milliarden von Menschen in ärmeren Ländern werden seit langem vernachlässigt. Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe gegen vernachlässigte Krankheiten wie zum Beispiel die Schlafkrankheit, Chagas oder Tuberkulose sind entweder überhaupt nicht vorhanden oder aber veraltet und ungeeignet für den Gebrauch in infrastrukturschwachen Gegenden.

Um auf diesen Notstand hinzuweisen, haben sich Ärzte ohne Grenzen e.V., Brot für die Welt, die BUKO Pharma-Kampagne und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.  zusammengeschlossen und gemeinsam den Memento-Preis für vernachlässigte Krankheiten ins Leben gerufen. Seit 2014 wird er einmal im Jahr für besonderes Engagement in der Bekämpfung von vernachlässigten Krankheiten in den Kategorien „Forschung und Entwicklung“, „Politischer Wille“ und „Journalismus“ verliehen.

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