MERS-Coronavirus: Eine Impfung für alle Varianten?
Dr. Doreen Muth begutachtet das Ergebnis eines Antikörper-Tests. Dabei wird eine definierte Anzahl Viren mit Kulturzellen sowie Blutserum von Patienten zusammen gegeben. Enthält das Serum Antikörper, können die Viren die Zellen nicht infizieren. Andernfalls entstehen weiße Löcher (Plaques) im Zellrasen.
Im Kampf gegen das gefährliche MERS-Coronavirus (MERS-CoV) gibt es einen Hoffnungsschimmer: Möglicherweise reicht ein einziger Impfstoff aus, um alle momentan bekannten genetischen Linien von MERS-CoV effektiv zu bekämpfen. In diese Richtung deuten zumindest Ergebnisse der Universitätsklinik Bonn und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Ihre Studie ist jetzt im Journal of Clinical Microbiology online erschienen.
Die aktuell zirkulierenden Erreger sind nicht identisch, sondern gehören verschiedenen genetischen Linien an. Insgesamt wurden weltweit bislang 23 dieser MERS-CoV-Varianten isoliert, davon allein 20 im Rahmen der aktuellen Studie. Die Forscher der Uniklinik Bonn und des DZIF haben nun drei Isolate aus den genetischen Hauptlinien genauer unter die Lupe genommen. Dazu versetzten sie die entsprechenden Viren mit Blutserum von Patienten, die eine MERS-Infektion überstanden hatten. Ergebnis: Die im Blut enthaltenen Antikörper waren in der Lage, jedes dieser Virus-Isolate effizient zu neutralisieren.
Lesen Sie mehr dazu in der Pressemitteilung der Uni Bonn