Moleküle gegen Krebszellen erfolgreich lizensiert

Prof. Dr. Gunther Hartmann (Mitte), Prof. Dr. Winfried Barchet (rechts) und Dr. Thomas Zillinger (links) vom Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn.

© Foto: Rolf Müller/Ukom UKB

Forschern des Exzellenzclusters ImmunoSensation der Universität Bonn ist gelungen, wovon viele Wissenschaftler träumen: Zusammen mit Forschern aus den USA haben sie sich ein neues Molekül patentieren lassen, mit dem sich das Immunsystem gegen Tumorzellen lenken lässt. Die Lizenz hat der Universität Bonn bereits eine erste Zahlung in beachtlicher Höhe beschert – an der auch die Wissenschaftler beteiligt werden.

Prof. Dr. Gunther Hartmann, DZIF-Professor Dr. Winfried Barchet und Dr. Thomas Zillinger haben gemeinsam mit Wissenschaftlern aus drei amerikanischen Hochschulen ein neues körpereigenes Molekül identifiziert, mit dem die eigene Immunantwort gegen Tumorzellen gerichtet werden kann. Das Immunsystem wird vom Tumor häufig ausgetrickst, der neue Therapieansatz hält dagegen. Erkennt das Immunsystem in einer Zelle fremdes genetisches Material (DNA), dann wird Alarm ausgelöst und die Abwehr sofort auf den möglichen Eindringling vorbereitet. Dieser Hilferuf läuft über das Signalprotein STING. Es setzt eine Kaskade von Abwehrmechanismen in Kraft, die veränderte körpereigene Zellen wie Tumorzellen aufspüren und zerstören.

„Wir haben den molekularen Schlüssel zur STING-Aktivierung gefunden“, berichtet Dr. Winfried Barchet, Professor für Translationale Immunologie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) am Uniklinikum Bonn und Mitglied des Exellenzclusters ImmunoSensation. Bei der Erfindung geht es um ein kleines Molekül mit großer Wirkung. Damit kann nun erstmals ein neuer Signalweg im Immunsystem gezielt angesteuert werden. „Das ist für uns ein großartiger wissenschaftlicher Erfolg, der zu höchstrangigen Veröffentlichungen geführt hat und der gleichzeitig als einer der richtungsweisenden neuen Ansätze für die Immuntherapie von Krebs gehandelt wird“, sagt Prof. Hartmann, Sprecher des Exzellenzclusters und Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie am Uniklinikum in Bonn. Durch die Lizenznahme des Biotech-Unternehmens gehe die Erfindung nun direkt in die klinische Entwicklung über und erreiche damit bereits Patienten.

Für die Universität Bonn übernahm die PROvendis die exklusive Patentverwertung an die Firma Aduro Biotech mit Sitz in den USA, die die Erfindung nun zur Marktreife weiterentwickelt. Aduro Biotech gelang es, unter anderem mit diesem Patent, eine Forschungs- und Entwicklungs-Kooperation mit dem Pharmagiganten Novartis im Umfang von 750 Millionen US-Dollar einzugehen.

zur vollständigen Pressemitteilung der Universität Bonn

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