Neues Ausbildungsprogramm für klinische Infektiologen

Vielschichtige Bilder von der Lunge helfen bei Diagnose und Therapie

© FZ Borstel

Heute startet ein neues Ausbildungsprogramm für klinische Infektiologen, das in dieser Form in Deutschland einmalig sein dürfte. Am nördlichsten Standort des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) – Hamburg-Lübeck-Borstel – werden nun Bundesländer-übergreifend klinische Infektiologen gemeinsam ausgebildet.

Beteiligt sind die I. Medizinische Klinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit dem Ambulanzzentrum/Bereich Infektiologie und der Sektion Infektiologie & Tropenmedizin, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Lübeck mit der Sektion Molekulare und Klinische Infektiologie und die Medizinische Klinik des Forschungszentrums Borstel mit dem  Bereich Klinische Infektiologie.

Gemeinsam haben die Mediziner ein strukturiertes Fellowship-Programm in Klinischer Infektiologie entwickelt. Weiterbildungsassistenten werden jeweils für acht Monate an jedem Standort ausgebildet und „rotieren“ dann an den nächsten Ausbildungsplatz. „Durch die unterschiedlichen Schwerpunkte der teilnehmenden Krankenhäuser erhalten die Fellows eine in Deutschland einmalige praktische und wissenschaftliche Ausbildung“, freut sich Professor Christoph Lange, Leiter der Klinischen Infektiologie am Forschungszentrum Borstel und Wissenschaftler im DZIF-Schwerpunkt Tuberkulose. Christoph Lange hat das Fellowship-Programm gemeinsam mit den Kollegen Prof. Dr. Marylyn Addo, Prof. Dr. Jan van Lunzen, Dr. Stefan Schmiedel aus Hamburg sowie Prof. Dr. Jan Rupp aus Lübeck entwickelt. Durch regelmäßige lokale und standortübergreifende Fallvorstellungen und Seminare sowie das Angebot der DZIF-Academy wird das Programm ergänzt.

Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in Hamburg und Lübeck in der stationären Infektiologie und einem umfangreichen infektiologischen Konsiliardienst, der ambulanten Versorgung von Patienten mit HIV/AIDS und viraler Hepatitis. In Hamburg gibt es einen überregionalen Schwerpunkt für Tropenmedizin.  In Lübeck bekommen die Fellows außerdem für vier Monate einen praktischen Einblick in die klinische Mikrobiologie. In Borstel liegt der Ausbildungsschwerpunkt bei Pneumonien und anderen thorakalen Infektionskrankheiten, vor allem in der stationären und ambulanten Versorgung von Tuberkulose-Patienten und von Patienten mit Erkrankungen durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien.

Über das "Clinical Leave Programm" des DZIF erhalten die Fellows außerdem die Möglichkeit zur klinischen Forschung im dritten Jahr der Ausbildung. Hierfür können Sie bei Bewilligung des Forschungsvorhabens an eine andere Ausbildungsstätte des DZIFs in Deutschland oder an eine der internationalen Partnereinrichtungen des DZIFs im Ausland (z. B. Afrika) wechseln.