25 Jahre Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine (KCCR)
Mit einem Festakt und einem wissenschaftlichen Symposium feiert das Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine (KCCR) in Ghana sein 25jähriges Bestehen und seine erfolgreiche Forschung zu Infektionskrankheiten in den Tropen. Zahlreiche Wissenschaftler:innen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) gratulierten vor Ort; seit Gründung des DZIF gehört das KCCR zu seinen Afrikanischen Partnerinstitutionen.
Zwei Tage lang feiert das KCCR sein Jubiläum auf dem Campus der KNUST-Universität in Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas. Ende 1997 hatten die Republik Ghana und der Hamburgische Senat einen Staatsvertrag geschlossen, der privilegierte Bedingungen für internationale wissenschaftliche Projekte im Land zusichert. In der Folge hat sich das KCCR zu einem bedeutenden, international anerkannten Forschungsinstitut entwickelt. Bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie in Ghana spielt es eine zentrale Rolle.
Der Vorstandsvorsitzende des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg, Prof. Jürgen May: „Das KCCR liegt uns am BNITM besonders am Herzen. Es ist Forschenden aus Ghana und Deutschland in den letzten 25 Jahren gelungen, mit Neugier, Ehrgeiz und hohem persönlichen Engagement ein führendes Forschungsinstitut in Afrika aufzubauen. Die Herausforderungen für die Globale Gesundheit meistern wir nur gemeinsam, durch gleichberechtigtes Forschen auf Augenhöhe. Wir freuen uns darauf, in diesem Sinne weiterhin nachhaltig mit dem KCCR zusammenzuarbeiten.” Das BNITM ist Mitglied im DZIF und an zahlreichen gemeinsamen Forschungsprojekten in Ghana maßgeblich beteiligt.
Zu den Forschungserfolgen des KCCR zählen unter anderem Studien zur Verbreitung, Genetik und Immunantwort bei der Malaria, zur Epidemiologie von antimikrobiellen Resistenzen, zur Behandlung der Flussblindheit, die Erforschung der genetischen Ursachen einer Form der erblichen Schwerhörigkeit sowie zur Behandlung von Tuberkulose, HIV und vernachlässigten Tropenkrankheiten. Aktuell wird an den großen Themen der Globalen Gesundheit und One Health geforscht einschließlich der Epidemiologie, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten. Dabei stehen Malaria und SARS-CoV-2 sowie tropische Hautkrankheiten und Antimikrobielle Resistenzen im Vordergrund. Während der Coronavirus-Pandemie wurde das Institut zu einer zentralen nationalen Diagnostik-Einrichtungen Ghanas.
Der Wissenschaftliche Direktor des KCCR, Prof. Richard Odame Phillips: „Die Pandemie war auch für das KCCR eine noch nie dagewesene Herausforderung. Dabei zeigte sich: Unsere Forschung zu One Health und zu Coronaviren hat sich ausgezahlt. Und 25 Jahre gemeinschaftlicher Forschung haben sich ausgezahlt. Krankheitserreger machen nicht an Grenzen halt. Globale Gesundheit können wir nur gemeinsam erreichen. In diesem Sinne wollen wir unsere Arbeit fortsetzen.“
Das KCCR hat mittlerweile mehr als 300 Beschäftigte, 13 Forschungsgruppen und zahlreiche weitere Forschungsprojekte. Es kooperiert mit weltweit 116 Partnerinstitutionen. Die Zahl der Publikationen stieg von jährlich ein bis drei in den Gründungsjahren auf 78 im Jahr 2022. Ein weiteres Wachstum wird erwartet.
Quelle: BNITM-Pressemitteilung