Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Das weltweite Auftreten von Antibiotika-Resistenzen gehört nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass der Suche nach neuen Wirkstoffen und Angriffspunkten eine enorme Bedeutung zukommt. Sind neue Leitstrukturen identifiziert, muss der Aspekt der pharmakologischen Eigenschaften der Wirksubstanz für den Einsatz in der Klinik optimiert werden. Das Ziel der PK/PD-Unit besteht darin, mithilfe sogenannter pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Studien die therapeutische Wirksamkeit und die Dosierung neuartiger Antibiotika zu untersuchen. Dabei werden am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig In-vitro-, In-vivo- und In-silico-Methoden genutzt. Vor weiterführenden In-vivo-Pharmakologiestudien zur Wirksamkeit, stehen immer gründliche In-vitro-Charakterisierungen. Hier wird getestet, ob neuartige Wirkstoffe gute pharmakokinetische Profile erwarten lassen. Zudem werden Substanzen an Zellkulturen auf ihre Zytotoxizität geprüft. Erst wenn neue Wirkstoffkandidaten diese In-vitro-Tests bestehen, erfolgt die weiterführende pharmakologische In-vivo-Charakterisierung. Die Daten dieser Studien leisten einen entscheidenden Beitrag zur Translation in die Klinik.