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Wirt-Pathogen-Interaktionen in Antibiotika-resistenten und persistierenden Infektionen

Kurzbeschreibung

Die Arbeitsgruppe um Prof. Ernst arbeitet an der Schnittstelle von molekularer Mikrobiologie, Genomik, Epidemiologie und chemischer Biologie, um andauernde und multiresistente Infektionen besser zu verstehen und neue antimikrobielle Strategien zu entwickeln. Dazu führt die Gruppe mechanistische Studien durch, entwickelt infektionsrelevante genetische Screens und untersucht die adaptive Evolution von Pathogenität und Antibiotikatoleranz. Auf diese Weise sollen in vivo essenzielle Mechanismen im Zusammenhang mit persistierenden und multiresistenten Infektionen identifiziert werden. Die Erkenntnisse aus diesen Studien dienen der Arbeitsgruppe als Grundlage für die Entwicklung unkonventioneller antimikrobieller Strategien.

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Antibiotikaresistenz ist zu einer globalen Bedrohung für die öffentliche Gesundheit geworden, da immer mehr multiresistente Bakterien auftreten und immer weniger neue Antibiotika entdeckt werden. In extremen Fällen kann Antibiotikaresistenz zu unbehandelbaren Infektionen führen, die zu Dauerinfektionen und hohen Sterblichkeitsraten führen.

Persistierende Infektionen werden jedoch auch häufig von Antibiotika-sensitiven Bakterien verursacht, was die Limitierungen der verfügbaren Antibiotika in der komplexen Umgebung des Wirts und die Notwendigkeit von neuen Ansätzen zur Behandlung persistierender Infektionen aufzeigt. Daher ist die Arbeitsgruppe um Prof. Ernst besonders daran interessiert, Wirt-Pathogen-Interaktionen in multiresistenten und persistierenden Infektionen zu untersuchen, die von Klebsiella pneumoniae verursacht wurden: eine der größten Antibiotika-resistenten Bedrohungen.

Ziel der Arbeitsgruppe ist letztlich die Translation: Ein besseres Verständnis der Pathogenität multiresistenter Bakterien soll Entwicklungsgrundlagen für neue Antiifektiva schaffen, die keine klassischen Antibiotika sind.

© Christoph Ernst

Die Forschenden arbeiten daran, Gene zu identifizieren, die für das Überleben der Bakterien im Wirt essenziell sind. Sie untersuchen dabei auch Patientenproben, um herauszufinden, welche Mutationen im Körper dazu führen, dass Krankheitserreger besser persistieren oder sich besser verbreiten können. Infektionsmodelle sollen zu einem besseren Verständnis von Wirt-Pathogen-Interaktionen in multiresistenten Infektionen beitragen. Dabei soll nicht nur auf die Verschlechterung und Resolution von Krankheit abgezielt werden, sondern es werden insbesondere auch persistierende und wiederkehrende Infektionen berücksichtigt.

Die Arbeitsgruppe ist besonders daran interessiert, die molekularen Grundlagen wiederkehrender Harnwegsinfektionen zu verstehen, einschließlich persistierender intrazellulärer Infektionsstadien, die allgemeine Erkenntnisse über persistierende Infektionen und das Versagen der Antibiotikabehandlung liefern könnten.

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