Die Epidemiologie ist die Wissenschaft von der Verbreitung sowie den Ursachen und Folgen von Krankheiten in einer Bevölkerung. Sie liefert Daten, die das Auftreten von Erkrankungen beschreiben und somit wichtige Informationen zu deren Kontrolle liefern.
Zusammen mit unseren afrikanischen Partnerinstituten in Burkina Faso, Gabun, Ghana und Tansania arbeiten wir daran, die Diagnose und Behandlung von Malaria zu verbessern. Aktuell beschäftigen wir uns mit folgenden Themen:
- Koinfektionen bei Malariainfektion und deren Bedeutung im klinischen Alltag,
- Effekt frühkindlicher Malariaepisoden auf die Entwicklung bei Kleinkindern und
- Immunreaktion bei einer Malariainfektion, um innovative Tests zur schnellen Diagnose zu entwickeln.
Die enge Kooperation zwischen verschiedenen Disziplinen wie Medizin, Mikrobiologie, Datenmanagement, Studienplanung, Epidemiologie und der Datenerhebung vor Ort ist der Schlüssel, um aussagekräftige Daten zu generieren.
Fiebererkrankungen – eine diagnostische Herausforderung
In vielen Entwicklungsländern verfügen Krankenhäuser nur über eingeschränkte Möglichkeiten, Labortests durchzuführen. Diagnosen müssen daher anhand klinischer Symptome gestellt werden. Dies wird zur Herausforderung, wenn beispielsweise ein Kind mit Fieber behandelt werden muss, für das mehrere Ursachen verantwortlich sein können. Bei einer großen Gruppe von Kindern, die in unseren Partnerkrankenhäusern in Afrika behandelt wurden, haben wir umfassende klinische- und Labordiagnostik durchgeführt. Ziel war es, möglichst genau die Erkrankungsursachen zu erfassen und die Häufigkeit von Ko-Erkrankungen zu ermitteln. Die Daten helfen dem medizinischen Personal, vor Ort Symptome zu bewerten, gezielt die begrenzten diagnostischen Möglichkeiten einzusetzen und so eine geeignete Therapie einzuleiten.