Krankenhaus als Quelle für gefährliche Virusinfektion

Ein Forschungsteam unter der Leitung von DZIF-Professor Christian Drosten, Universität Bonn, hat die rasante Ausbreitung von MERS-Coronavirus in Saudi-Arabien untersucht, die im Frühjahr dieses Jahres Gesundheitsexperten aus aller Welt alarmierte. Die Ergebnisse sind aktuell veröffentlicht in der Zeitschrift Clinical Infectious Diseases.

Wichtiges Resultat der Analyse: Das Virus ist nicht mutiert und dadurch gefährlicher geworden. Experten hatten das zunächst befürchtet. Das Hauptproblem scheint hingegen eine mangelhafte Krankenhaushygiene gewesen zu sein. Die Hälfte der infizierten Patienten wurde im König Fahd Hospital in Dschidda behandelt. „Wir nehmen an, dass es dort zur massenhaften Übertragung der Krankheit gekommen ist“, sagt Studienleiter Professor Dr. Christian Drosten vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn und vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung. So müssen MERS-Erkrankte häufig beatmet werden. Wird der Beatmungsschlauch unsachgemäß entfernt, können infektiöse Aerosole frei werden, die viele Milliarden Viren enthalten. Dazu komme, dass das Pflegepersonal in Saudi-Arabien oft schlecht ausgebildet sei. „Es ist enorm wichtig, an diesem Punkt anzusetzen“, sagt Prof. Drosten. In Deutschland sei ein ähnlicher Ausbruch wohl kaum zu befürchten.

Zur Pressemitteilung der Universität Bonn

Publikation
Christian Drosten, Doreen Muth, Victor Corman, Raheela Hussain, Malaki Al Masri, Waleed HajOmar, Olfert Landt, Abdullah Assiri, Isabella Eckerle, Ali Al Shangiti, Jaffar A. Al-Tawfiq, Ali Albarrak, Alimuddin Zumla, Andrew Rambaut, Ziad Memish: An observational, laboratory-based study of outbreaks of MERS-Coronavirus in Jeddah and Riyadh, Kingdom of Saudi Arabia, 2014; Clinical Infectious Diseases; DOI: 10.1093/cid/ciu812

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