MERS-Coronavirus: Impfstoff im Mausmodell wirksam
Forscher im Paul-Ehrlich-Institut haben in Zusammenarbeit mit dem DZIF einen Impfstoff gegen das MERS-Coronavirus entwickelt, der bei Mäusen wirksam vor einer Infektion schützen konnte. Die verwendeten rekombinanten Masernviren könnten als Impfstoffplattform auch für den Schutz vor anderen Viren geeignet sein. Der entwickelte Vektorimpfstoff ist ein vielversprechender Kandidat für eine klinische Prüfung.
Das MERS-Coronavirus kann beim Menschen schwere Infektionen, teilweise mit tödlichem Verlauf auslösen. Ein zugelassener Impfstoff steht bisher nicht zur Verfügung. Im Rahmen der Entwicklung von „Impfstoffplattformen“ gegen neuartige Erreger wie dem MERS-Coronavirus (MERS-CoV) werden ausgewählte genetische Sequenzen von Erregern in einen Impfvektor eingebaut, für den bereits umfangreiche klinische Erfahrungen vorliegen. Forscher des Paul-Ehrlich-Instituts haben in Kooperation mit verschiedenen Forschungsgruppen innerhalb des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) einen Impfstoff auf Basis eines Masern-Impfvirus entwickelt, der sich in Mäusen als hoch immunogen und protektiv erwies.
Forscher des DZIF waren im Vorfeld bereits an der Identifikation des MERS-Coronavirus und an der Testentwicklung beteiligt. Nach der Identifikation des MERS-CoV als Ursache des im Jahr 2012 erstmals beim Menschen beschriebenen Syndroms vorwiegend respiratorischer Krankheiten wurde im PEI und DZIF die Entwicklung eines Impfstoffs gegen MERS auf Basis von Masernimpfviren begonnen. Dazu wurde das Gen des MERS-CoV-Hüllproteins in das Genom des Masern-Impfvirus eingebaut. Ein anderer Impfstoffkandidat wird bereits unter der Leitung von Professor Sutter in München im Rahmen des DZIF entwickelt; eine klinische Studie ist hier bereits in Planung.