Walter-Siegenthaler-Medaillen in Silber 2024 an zwei DZIF-Nachwuchswissenschaftler verliehen

Prof. Dr. Dr. Philipp Schommers und Dr. Alexander Simonis (v.l.).

© Uniklinik Köln/MedizinFotoKöln/Michael Wodak/Christian Wittke

Zwei DZIF-Nachwuchswissenschaftler – Prof. Dr. Dr. Philipp Schommers und Dr. Alexander Simonis – sind von der Walter-Siegenthaler-Gesellschaft für ihre grundlegenden internistischen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Infektiologie mit Medaillen in Silber geehrt worden.

Die Walter-Siegenthaler-Medaillen in Silber werden seit 76 Jahren alle zwei Jahre für grundlegende wissenschaftliche Arbeiten zu aktuellen Themen der Inneren Medizin verliehen. Aus einer Vielzahl exzellenter Bewerbungen (29 Arbeiten) wurden drei Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Infektiologie und Endokrinologie für die Medaille in Silber 2024 ausgewählt. Ausgezeichnet wurden zwei DZIF-Nachwuchsforschende, Philipp Schommers und Alexander Simonis – beide Wissenschaftler an der Klinik I für Innere Medizin/Infektiologie der Uniklinik Köln – sowie ein Endokrinologe vom Universitätsspital Basel.

Prof. Dr. Dr. Philipp Schommers wurde für seine HIV-Forschung ausgezeichnet. Schommers und sein Team konnten zeigen, dass die HIV-1-Neutralisierungsaktivität und die Lebensdauer der natürlich gebildeten neutralisierenden Antikörper stark von der Virusmenge im Patienten abhängen. Die Forschenden charakterisierten HIV-1-infizierte Menschen, die eine hochpotente und breit neutralisierende Antikörperantwort entwickelten, die auch nach vielen Jahren noch nachweisbar war. Die Forschungsergebnisse ebnen den Weg für die Entwicklung eines HIV-1-Impfstoffs, der bei den Geimpften zu einer solch lang anhaltenden und effizienten Antikörperreaktion führt.

Infektionen mit dem Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa können lebensbedrohliche Lungen-, Nieren- und Blutstromerkrankungen verursachen und sind aufgrund zahlreicher Resistenzmechanismen des Bakteriums gefürchtet. Dr. Alexander Simonis und seinem Team ist es nun gelungen, einen neuen Ansatz zur Antibiotika-unabhängigen Blockade von Virulenzfaktoren dieses Bakteriums zu entdecken. Aus dem Blut von Mukoviszidose-Patienten, deren Lungen häufig chronisch mit P. aeruginosa besiedelt sind, wurden Antikörper gegen das sogenannte Typ-III-Sekretionssystem von P. aeruginosa gewonnen. Humane monoklonale Antikörper gegen das Typ-III-Sekretionssystem von P. aeruginosa waren in Zellkulturen und Tiermodellen ebenso wirksam wie Antibiotika. Es besteht die Hoffnung, dass dieser Therapieansatz in Zukunft bei akuten und chronischen Infektionen mit P. aeruginosa erfolgreich eingesetzt werden kann.

Die Medaillen wurden im Rahmen des 38. Symposiums der Walter-Siegenthaler-Gesellschaft (8. - 9. November 2024) in Köln verliehen.

Quelle: Meldung der Walter-Siegenthaler-Gesellschaft

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