Resistenzgene nachweisen
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Brückenthema: Zell- und Gentherapien von Infektionskrankheiten

Mit Zell- und gentherapeutischen Behandlungsmethoden wollen wir dazu beitragen, Viren, die zu bisher unheilbaren chronischen Infektionen führen, dauerhaft eliminieren oder kontrollieren zu können.

Potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheiten (wie seinerzeit HIV/AIDS) gehörten schon in den 1990er Jahren zu den ersten Indikationen der Gentherapie. Auch heute werden zell- und gentherapeutische Strategien entwickelt, um bisher unheilbare chronische Infektionen wie beispielsweise mit Hepatitis B- oder Epstein-Barr-Viren dauerhaft zu eliminieren bzw. zu kontrollieren. In den letzten Jahren kommen hierfür vor allem Verfahren der Genomeditierung (z. B. mit CRISPR/Cas) zum Einsatz. Damit können beispielsweise die Genome von Viren innerhalb infizierter Zellen zerschnitten oder Virusgensequenzen, die in das Wirtszellgenom integriert wurden, ausgeschnitten werden. Alternativ können auch Gene der Patientenzellen editiert werden, wie die HIV-Korezeptoren, um die Zellen so vor einer Infektion zu schützen. Ein anderer Ansatz zielt darauf ab, Immunzellen der Patientinnen und Patienten durch molekulare Intervention gegen Viren „scharf zu machen“. Dazu werden Immunzellen isoliert und/oder mit gentechnisch modifizierten Rezeptoren ausgestattet, die es ihnen erlauben, infizierte Zellen zu erkennen und zu eliminieren. Gerade bei Erkrankten, die aufgrund einer Vorbehandlung immungeschwächt und dadurch besonders gefährdet sind, können solche adoptiven Immuntherapien schwere Verläufe chronischer Infektionen verhindern oder heilen.

Ziele innerhalb des Brückenthemas "Zell- und Gentherapien von Infektionskrankheiten"

Die interdisziplinäre Gruppe „Zell- und Gentherapien von Infektionskrankheiten“ vereint mehrere Disziplinen und will alle Aspekte der Intervention einbeziehen – von zellulären und genetischen Mechanismen über innovative Methoden bis hin zu synthetischen Ansätzen.