DZIF-Tuberkuloseforscher helfen ukrainischer Partner-Universität
Online-Vortragsreihe zu Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten
„Wie können wir unsere ukrainischen Partnerinnen und Partner in Zeiten des Krieges unterstützen?“ – diese Frage stellten sich DZIF-Wissenschaftler Professor Christoph Lange und seine Kolleginnen und Kollegen vom Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum. An der V. N. Karazin Kharkiv National University in Charkiw in der Ukraine fallen aufgrund des Krieges Lehrkräfte aus, und es stellt eine große Herausforderung dar, dennoch weiterhin Unterricht anzubieten. Infolgedessen kommen Studierende mit ihrem Studium nicht weiter. Da lag die Idee für Christoph Lange und seine Kolleginnen und Kollegen nah, eine Online-Vortragsreihe für die Ukraine ins Leben zu rufen.
Zweihundert ukrainische Studierende, Forschende und medizinisches Fachpersonal haben am 12. Januar bereits an der Auftaktveranstaltung der Online-Vortragsreihe „Tuberculosis and other Infectious Diseases“ teilgenommen. In den kommenden fünf Monaten werden führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und den USA einmal pro Woche eine Online-Vorlesung zu den Themen Tuberkulose, HIV, COVID-19 und virale Hepatitis halten, um die Partnerinnen und Partner in der Ukraine zu unterstützen. „Wir haben bei der Universität in Charkiw angefragt, ob und wo Bedarf besteht und basierend darauf eine Vortragsreihe ausgearbeitet. In Zeiten des Krieges ist es sehr schwierig, den Unterricht vor Ort aufrechtzuerhalten, da wollten wir helfen und einen kleinen Beitrag leisten“, so Prof. Lange, dessen DZIF „ClinTB“-Team in Borstel Spenden für das Tuberkulosekrankenhaus in Charkiw sammelt und regelmäßig Medikamente und medizinische Instrumente in die Ukraine schickt.
Vor Ort wird die Veranstaltung von Dr. Olha Konstantynovska, Tuberkulose-Ärztin in Charkiw und außerordentliche Professorin an der V. N. Karazin Kharkiv National University, begleitet und unterstützt. Olha Konstantynovska nahm im letzten Sommer als „Visiting Professor“ an einem DZIF-Tuberkulose-Kurs am Forschungszentrum Borstel teil und berichtete über den Einfluss des Krieges in der Ukraine auf die Patientenversorgung vor Ort. Ihr Vortrag hat alle Teilnehmenden vor Ort stark beeindruckt und deutlich gemacht, dass jede Hilfe zählt und die Ärztinnen und Ärzte vor Ort in ihrer Arbeit unterstützt werden müssen.
Die Vorlesungen in englischer Sprache (Vortragsfolien auf Ukrainisch) finden seit Anfang dieses Jahres freitags von 14.00 bis 15.00 Uhr CEST (13.00 bis 14.00 Uhr CET) statt. Interessierte können die Veranstaltung mitverfolgen, das Programm und den Einwahl-Link finden Sie hier.
Die erste „Staffel" läuft bis Mitte Mai, aber es gibt bereits Anfragen für weitere Themen.