ERC Grant für Anna Hirsch

Prof. Anna Hirsch vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist es nun bereits zum zweiten Mal gelungen, eine begehrte Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) einzuwerben. Im Rahmen des Förderprogrammes „Proof of Concept“ erhält sie 150.000 Euro, um ihre Entwicklung neuer Antibiotika für die Bekämpfung resistenter Bakterien näher an eine mögliche Anwendung zu bringen.

Mikrobielle Resistenzen gegen häufig verwendete Antibiotika nehmen weltweit zu und erschweren zunehmend die Behandlung von Infektionskrankheiten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, werden innovative Antibiotika mit bislang ungenutzten Wirkmechanismen dringend benötigt. Die Entwicklung genau solcher Wirkstoffe hat sich Prof. Anna Hirsch zur Aufgabe gemacht. Hirsch ist Leiterin der Abteilung Wirkstoffdesign und Optimierung am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), Professorin für Medizinische Chemie an der Universität des Saarlandes und Wissenschaftlerin im Forschungsbereich „Neue Antibiotika“ am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Das HIPS ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes.

Im Rahmen ihres 2018 eingeworbenen ERC Starting Grants gelang es Anna Hirsch bereits, eine Reihe neuartiger Moleküle zu identifizieren, die eine bislang ungenutzte Zielstruktur in Bakterien angreifen und damit einen vielversprechenden Ausgangspunkt für die Entwicklung resistenzbrechender Antibiotika darstellen. Bei einer der Zielstrukturen, auch „Targets“ genannt, handelt es sich um ein Protein namens DnaN. Dieses Protein ist ein essentieller Bestandteil der bakteriellen Maschinerie, die für die Reparatur und Herstellung neuer DNA verantwortlich ist. Wird DnaN durch Wirkstoffe ausgeschaltet, können die betroffenen Bakterien sich nicht mehr vermehren. Das macht DnaN zu einem überaus attraktiven Target für die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Durch die nun eingeworbenen ERC Proof of Concept-Fördermittel erhält Anna Hirsch die Möglichkeit, ihren vielversprechendsten Wirkstoffkandidaten weiter zu optimieren.

Quelle:

HIPS-Pressemitteilung

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