Hepatitis

Hepatitis E – Eine Infektion mit vielen Facetten

DZIF-Forschende untersuchen neue pathophysiologische, klinische und epidemiologische Aspekte sowie Therapiemöglichkeiten von Hepatitis-E-Virus-Infektionen.

Hepatitis E ist eine weltweit vorkommende Infektionskrankheit der Leber, ausgelöst durch das Hepatitis-E-Virus (HEV). Auch in Mitteleuropa gewinnt HEV zunehmend an Bedeutung. Während in den Tropen die HEV-Genotypen 1, 2 und 4 vorkommen, herrscht in Deutschland der Genotyp 3 vor. Dieser Genotyp wird zumeist vom Tier auf den Menschen übertragen, z. B. durch den Verzehr unzureichend gegarten Schweine- und Wildfleischs. Die allermeisten HEV-Genotyp-3-Infektionen verlaufen asymptomatisch. Nur in einigen Fällen entwickelt sich eine symptomatische Hepatitis E mit erhöhten Leberwerten. In Einzelfällen kann eine HEV-Infektion lebensbedrohlich werden. Besonders bei immunsupprimierten Personen können HEV-Infektionen chronisch verlaufen und zu einer Leberzirrhose führen. Durch eine Reduktion der Immunsuppression können einige Patientinnen und Patienten das Virus abwehren, einige sprechen auf eine Therapie mit dem antiviralen Medikament Ribavirin an, für andere gibt es keine Option.

Hepatitis E erforschen heißt Hepatitis E bekämpfen

HEV-bedingte Erkrankungen außerhalb der Leber, wie zum Beispiel Erkrankungen des Nervensystems und der Nieren, die während und nach einer Infektion auftreten können, sind bislang unzureichend bekannt und daher wenig untersucht. Die DZIF-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler widmen sich deshalb pathophysiologischen, klinischen und epidemiologischen Aspekten dieser sogenannten „Extrahepatischen Manifestationen“.

Um die Therapie der akuten und chronischen HEV-Infektionen zu verbessern und neue Therapieansätze gegen HEV-Infektionen zu entwickeln, testen Forschende im DZIF die antivirale Wirkung neuer Substanzen. Zum besseren Verständnis der Erkrankung wird zudem derzeit ein HEV-Register aufgebaut, in dem verschiedenste klinische Parameter der einzelnen HEV-Infektionsfälle wie Alter, Geschlecht, Laborwerte, Höhe der HEV-Viruslast, klinischer Verlauf und Ausheilung, sowie extrahepatische Manifestationen, genauestens erfasst werden.

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