Maximilian Muenchhoff erhält den HIV/AIDS-Forschungspreis
Das Immunsystem HIV-infizierter Kinder, die auch ohne Therapie nicht an AIDS erkranken, reagiert anders als das von AIDS-kranken Kindern und von Erwachsenen. Für die Erforschung der Mechanismen wurde Dr. Maximilian Münchhoff, DZIF-Wissenschaftler am Max von Pettenkofer-Institut der LMU, mit dem HIV/AIDS-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie ausgezeichnet.
„HIV-positive Kinder, die nicht an der Immunschwäche AIDS erkranken, sind eine absolute Ausnahme“, erklärt DZIF-Wissenschaftler Dr. Maximilian Muenchhoff von der LMU. In der Regel bekommen mehr als 99 Prozent aller Menschen, die mit HIV infiziert sind, ohne Therapie die Immunschwächekrankheit AIDS. Warum Schätzungen zufolge zwischen fünf und zehn Prozent der HIV-positiven Kinder dieses Schicksal nicht teilen, konnte das Team um Dr. Muenchhoff herausfinden. Mit Kollegen um Prof. Philip Goulder von der University of Oxford untersuchte der Wissenschaftler die Immunreaktion von 170 HIV-positiven Kindern in Durban, Südafrika, die zum Zeitpunkt der Geburt oder während des Stillens von ihren Müttern infiziert wurden.
Die immunologischen Untersuchungen zeigten, dass das Virus sich im Körper der Kinder sehr stark vermehrt, sie aber dennoch nicht erkranken. Ihr Immunsystem bleibt voll funktionsfähig. „Diese gesunden Kinder zeichnen sich interessanterweise vor allem durch eine nur schwache Aktivierung des Immunsystems als Folge der Infektion aus. Außerdem beschränkt sich das virale Reservoir, das heißt die von Viren infizierten Zellen, vor allem auf kurzlebige CD4+ T-Zellen und weniger auf die ansonsten auch betroffenen langlebigen Zellen“, erklärt Muenchhoff. „Die Erkenntnisse der Studie sind sowohl für die Entwicklung von HIV-Impfstoffen als auch für mögliche Interventionen bei chronischen HIV-Infektionen von Bedeutung“, ist der Preisträger überzeugt.
Dr. Maximilian Muenchhoff ist seit 2016 am Max von Pettenkofer-Institut in der Abteilung für Virologie tätig uns seitdem auch im DZIF-Forschungsbereich HIV aktiv. Die ausgezeichnete Studie hat er im Rahmen seiner Tätigkeit als Postdoc an der University of Oxford erstellt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.