Resistente Krankheitserreger global bekämpfen
Selektivagarplatte, auf der ein multiresistenter Escherichia coli-Stamm wächst.
Mit einer neuen Initiative will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit internationalen Partnern die Forschung zu Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe vorantreiben. Am 22. Mai 2018 fiel der Startschuss für den "Global Antimicrobial Resistance Research and Development Hub" – kurz Global AMR R&D Hub. Das Sekretariat des Global AMR R&D Hub wird seinen Sitz zunächst in Berlin haben – unter dem Dach des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF).
Aktuell hat der Global AMR R&D Hub 18 Mitglieder, darunter Russland, China, USA und Frankreich, die Bill and Melinda Gates Foundation, der Wellcome Trust und die Europäische Kommission. Deren Vertreterinnen und Vertreter werden regelmäßig zusammenkommen. Sie identifizieren wichtige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben und stimmen gemeinsam den Einsatz ihrer Ressourcen ab, um die Entwicklung neuer Therapien und Diagnostika für resistente Keime effizient zu fördern. Dabei wird auch im Blick behalten, wie diese später möglichst vielen Menschen zugutekommen.
Unsachgemäßer Antibiotikaeinsatz hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass immer mehr Bakterienstämme Resistenzen bilden. Mit fatalen Folgen: Allein in Europa sterben jährlich rund 25.000 Menschen an Infektionen durch resistente Keime, schätzt die Weltgesundheitsorganisation.