Rolf Müller mit dem Leibniz-Preis 2021 ausgezeichnet

Prof. Rolf Müller, geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für seine herausragenden Forschungsleistungen mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 ausgezeichnet. Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) gratuliert Müller zur höchstdotierten Auszeichnung, die in Deutschland regelmäßig an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben wird. Im DZIF koordiniert der Preisträger den Forschungsbereich „Neue Antibiotika“. 

Die DFG hebt in ihrer Begründung besonders Müllers Leistungen in der Naturstoffforschung und der biomedizinischen Mikrobiologie hervor. Müller gelang es, neue Methoden aus Molekularbiologie und synthetischer Biologie, Bioinformatik und funktionaler Genomik in der Wirkstoffforschung einzusetzen und so zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Krankheitserreger beizutragen. Auf der Suche nach neuen Wirkstoffkandidaten setzt Müller vor allem auf die im Erdboden lebenden Myxobakterien. Diese Mikroorganismen stellen eine Vielzahl biologisch aktiver Substanzen her, um andere mikrobielle Konkurrenten oder Feinde auszuschalten. Müller etablierte ein weltweites Programm zur Entdeckung neuer Myxobakterienstämme, in dessen Rahmen bereits neue Bakterienarten, -gattungen und -familien sowie zahlreiche Kandidaten für neue Naturstoffe gefunden werden konnten. Die gewonnenen Naturstoffe, auch als Sekundärmetabolite bezeichnet, sind eine geeignete Quelle für Leitsubstanzen zur Entwicklung neuer Therapeutika.

Rolf Müller wurde 1994 in Bonn in Pharmazeutischer Biologie promoviert und erhielt dort auch seine Approbation zum Apotheker. Im Anschluss forschte er zwei Jahre an der University of Washington in Seattle. 2000 habilitierte er sich an der Technischen Universität Braunschweig und nahm 2003 den Ruf auf eine Professur für Pharmazeutische Biochemie an die Universität des Saarlandes an. Seit 2009 leitet er das derzeit neu gegründete Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland. Seit 2017 koordiniert er im DZIF den Forschungsbereich „Neue Antibiotika“ und ist maßgeblich an der Entwicklung verschiedener aussichtsreicher Substanzen beteiligt.

Insgesamt hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft aus 131 Vorschlägen zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt. Die Preissumme von jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro gewährt den Preisträgerinnen und Preisträgern ein großes Maß an Forschungsfreiheit und steht ihnen sieben Jahre zur Verfügung.

Quelle: HIPS/HZI-Pressemitteilung

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