Neue Ansätze für die Behandlung chronischer Formen der Schistosomiasis: Identifizierung geeigneter Instrumente am Beispiel von Madagaskar (NAMASTE)
Mehr als 230 Millionen Menschen sind mit Schistosomiasis (Bilharziose) infiziert und 600 Millionen sind gefährdet, sich mit dieser Krankheit anzustecken, die hinsichtlich der um Behinderungen bereinigten Lebensjahre (3,3 Millionen DALYs) unter den NTDs an erster Stelle steht. Über 90 Prozent der Menschen, die wegen Bilharziose behandelt werden müssen, leben in Afrika, wo sowohl die intestinale als auch die urinale Form der Krankheit auftritt. Die wichtigsten Auswirkungen von Schistosoma-Infektionen auf die öffentliche Gesundheit ergeben sich aus der chronischen Entwicklung der Infektionen, die zu Leberentzündungen und fortgeschrittenen Lebererkrankungen oder urogenitalen Erkrankungen wie der weiblichen Schistosomiasis (FGS) führen können. Als Folge von Infektionen mit Schistosoma haematobium bzw. Schistosoma mansoni beeinträchtigt FGS die Fruchtbarkeit und die Anfälligkeit für andere gynäkologische Erkrankungen. Das übergeordnete Ziel von NAMASTE besteht darin, die Behandlung chronischer Formen der Bilharziose durch zwei spezifische Ziele zu verbessern: i. Identifizierung geeigneter Strategien zur Erkennung der Krankheit in ressourcenarmen Umgebungen; ii. Identifizierung neuer diagnostischer und prognostischer Biomarker. NAMASTE wird in Madagaskar durchgeführt, wo die Krankheit eine hohe Belastung darstellt. Das erwartete Ergebnis des Projekts ist die Bereitstellung evidenzbasierter Daten zur Unterstützung neuer Maßnahmen und neuer Diagnoseinstrumente für die Behandlung chronischer Formen der Bilharziose.