Trotz intensiver Bemühungen existiert bis heute kein zuverlässiger Impfstoff gegen Malaria. Tübinger DZIF-Forschende entwickelten zwei Verfahren, die zu einem wirksamen Impfschutz beitragen sollen. Bei beiden Ansätzen kommen pharmazeutisch hergestellte lebendige Plasmodium falciparum-Malariaerreger im für den Menschen infektiösen Stadium zum Einsatz, die entweder durch Bestrahlung vor der Injektion oder durch Medikamente nach der Injektion abgeschwächt werden. Die in Tübingen durchgeführten Studien an freiwilligen Versuchspersonen haben gezeigt, dass beide Ansätze praktikabel, sicher und gut verträglich sind. Außerdem konnte ein neuer Wirkstoff zur Malariaprophylaxe am Menschen getestet werden, der in Zukunft eine große Rolle bei der Prävention einer Malaria spielen könnte.
Auf der Suche nach den besten Impfstrategien und Medikamenten zur Prophylaxe
In einer klinischen Phase II-Studie mit ein- bis zwölfjährigen Kindern sollen die Ergebnisse der Tübinger „Proof-of-Concept-Studien“ vor Ort in Afrika bestätigt werden. Die Arbeiten haben das Ziel einer klinischen Zulassung. In einem weiteren großen Projekt werden gesunde Erwachsene, die eine natürlich erworbene Immunität gegen Malaria haben, wiederholt unter kontrollierten Bedingungen mit Malaria infiziert, um neue Impfstoffkandidaten zu identifizieren. Diese kontrollierte Infektion ist möglich mit Hilfe der oben beschriebenen standardisierten Technik, die in Tübingen entwickelt wurde.