Erforschung von Lungenschäden, Immunologie und Therapiebedarf im Rahmen der Haushaltskohortenstudie ERASE-TB
Mit zehn Millionen Erkrankungen und 1,4 Millionen Todesfällen allein im Jahr 2021 ist Mycobacterium tuberculosis immer noch einer der gefährlichsten Krankheitserreger weltweit. Eine frühzeitige Diagnose der Erkrankung sowie eine Nachverfolgung von Personen mit einem erhöhten Risiko für Tuberkulose (TB) ist von entscheidender Bedeutung für die Minimierung von Ansteckungen und die Eindämmung der Tuberkulose. Die derzeit laufende ERASE-TB-Studie verfolgt 2.100 Haushaltskontakte von hochinfektiösen TB-Indexfällen an drei afrikanischen Standorten über einen Zeitraum von 24 Monaten. Ziel der von der European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) finanzierten Studie ist es, mehrere neuartige diagnostische Tests zu evaluieren und Testalgorithmen zu entwickeln, die bei Personen mit hohem TB-Risiko eingesetzt werden können. Durch häufiges TB-Screening der Haushaltskontakte kann eine TB-Diagnose dieser Personen bereits in einem frühen Stadium gestellt werden. Die Studie bietet somit eine einzigartige Plattform für weitere Forschungsarbeiten.
Im Rahmen dieses DZIF-Projekts sollen die folgenden Forschungsfragen innerhalb der ERASE-TB-Studie adressiert werden:
- Die Bedeutung von Diabetes und chronischer Lungenschädigung als Risikofaktoren für das Fortschreiten der Tuberkulose soll durch Spirometrie und Diabetestests untersucht werden.
- Die ERASE-TB-Studie soll um eine Unterstudie ergänzt werden, welche an TB erkrankte Haushaltskontakte weiter beobachtet, um den Behandlungsbedarf für minimale / beginnende TB zu beurteilen und eine potenzielle Verringerung von post-TB Lungenschäden durch eine frühzeitige Diagnose zu beschreiben.
- Haushaltskontakte mit beständig negativem Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA) sollen auf ihre immunologische Exposition gegenüber Mycobacterium tuberculosis hin untersucht werden.