Gesundheitssystem-assoziierte Infektionen

Prävention und Therapie von Infektionen mit multiresistenten Bakterien

Durch IT-basierte Prognosemodelle, hochauflösende diagnostische Verfahren und neuartige therapeutische Ansätze soll der Expansion multiresistenter Erreger Einhalt geboten werden.

Infektionen mit multiresistenten Bakterien entstehen in der Regel nicht spontan, sondern sind das Ergebnis eines mehrschrittigen Prozesses. Durch unsere Umwelt und Nahrung, sowie insbesondere durch den Kontakt mit dem Gesundheitssystem, kann es zu Besiedlung der menschlichen Körperober- und -innenflächen mit multiresistenten Bakterien kommen.

Dabei spielt der Darm als größtes Bakterienreservoir des Körpers eine besondere Rolle. Während multiresistente Erreger initial zunächst nur in niedriger Dichte vorliegen, kann es unter einer Antibiotikatherapie und dem damit verbundenen Selektionsdruck zu einer ausgeprägten Expansion dieser Erreger kommen. Kommt es nun zu einer Störung der Barrierefunktion von Haut oder Schleimhäuten, zum Beispiel durch Operationen, Fremdkörper, Chemotherapien oder Immunsuppressiva, so kann ein Überschreiten der Barrieren und in der Folge eine invasive Infektion das Resultat sein.

Gezielte Therapie statt breites Spektrum

Der verantwortungsvolle Antibiotika-Einsatz steht auch im Uniklinikum Köln auf dem Programm. Im Bild: DZIF-Wissenschaftlerin Maria Vehreschild

© DZIF/ScienceRelations

Im Schwerpunkt „Prävention und Therapie von Infektionen mit multiresistenten Bakterien“ befassen wir uns mit Ansätzen, die in den oben beschriebenen pathophysiologischen Prozess präventiv oder therapeutisch eingreifen können. Entsprechende Strategien beinhalten die Entwicklung von:

  1. neuen diagnostischen Tests, die eine frühe und rationale Antibiotikatherapie ermöglichen,
  2. IT- und KI-basierten Prognosemodellen, welche es erlauben, das Risiko für eine Infektion sowie den auslösenden Erreger individuell vorherzusagen sowie
  3. die Integration neuartiger therapeutischer Ansätze in die klinische Forschung.

Methodisch greifen wir dabei auf hochauflösende Kohorten zurück, die die Sammlung und Analyse eines breiten Spektrums biologischer Proben sowie klinischer Daten erlauben. Angedockt an diese Kohorten erfolgt die Entwicklung diagnostischer Tests in definierten Unterprojekten.

Forschung zu "Prävention und Therapie von Infektionen mit multiresistenten Bakterien"

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