Projekt

PASTICCIO - Antimikrobielle Resistenzen bei sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten verhindern

Kurzbeschreibung

Zu den häufigsten bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führenden sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) gehören die bakteriellen Erreger Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit jährlich allein 89 Millionen Neuinfektionen mit genitalen Chlamydien und 78 Millionen Infektionen mit Gonokokken erfolgen. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wird die Erfassung von STIs und der durch STIs verursachten Krankheitslast in Deutschland durch zwei zentrale Faktoren erschwert: Es erfolgt kein generelles Screening für STIs bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und es existiert keine Meldepflicht bei einem Nachweis von Chlamydien und Gonokokken. Im Rahmen des Projekts PASTICCIO werden Daten zur Häufigkeit von STIs, antimikrobiellen Resistenzen und der Veränderung des Mikrobioms erhoben. Die gewonnenen Daten sollen helfen, gezielte Therapieansätze und Präventionsstrategien zu entwickeln, um Antibiotikatherapien zu reduzieren und Resistenzentwicklungen entgegenzuwirken.

Einrichtungen
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Ziel von PASTICCIO (Preventing AMR- STIs considering concerted intervention options) ist es, im Rahmen einer longitudinalen Beobachtungsstudie die Häufigkeit einzelner STIs, das Auftreten von antimikrobiellen Resistenzen und damit einhergehende Veränderungen im vaginalen Mikrobiom zu bestimmen. Die Proben von jungen gesunden Frauen und Frauen mit rezidivierender bakterieller Vaginose und/oder diagnostizierter STI werden auf die häufigsten STIs getestet und umfangreich molekular auf die mikrobielle Zusammensetzung und das Vorliegen von Resistenzgenen getestet.
Zusätzlich werden Daten zum Sexualverhalten und zur Antibiotikatherapie erhoben. Mit umfangreichen funktionellen Mikrobiomanalysen verfolgen wir einen innovativen Ansatz zur Entwicklung von gezielten Therapieansätzen und neuer Präventionsstrategien. Damit sollen Antibiotikatherapien vermindert und somit insbesondere der zunehmenden Resistenzentwicklung von Neisseria gonorrhoeae entgegengesteuert werden.