PAFAP – Pseudomonas aeruginosa-spezifische Antiinfektiva Pipeline
In der aktuellen WHO-Liste der prioritären bakteriellen Krankheitserreger (WHO BPPL 2024) stuft die Weltgesundheitsorganisation Carbapenem-resistente Pseudomonas aeruginosa-Bakterien als Erreger mit hoher Priorität (Stufe 2) ein, was bedeutet, dass ein dringender Bedarf an neuen Antiinfektiva zur Bekämpfung dieses problematischen bakteriellen Erregers besteht. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, haben wir im Rahmen des PAFAP-Projekts ein Konsortium von Wissenschaftler:innen aus der Arzneimittelforschung zusammengestellt, die über einen beruflichen Hintergrund sowohl im akademischen Bereich als auch der pharmazeutischen Industrie und über Fachwissen in den Bereichen Naturstoff- und medizinische Chemie, Mikrobiologie, Biotechnologie, Aufklärung von Wirkmechanismen sowie Pharmakokinetik und Pharmakologie verfügen. Dieses Konsortium ermöglicht ein effizientes Management einer Arzneimittel-Entwicklungspipeline von der Entdeckung eines Wirkstoffs bis zur präklinischen Forschung. Das übergreifende Ziel ist die Entwicklung von P. aeruginosa-aktiven Antibiotika (Uridylpeptid-Antibiotika/UPA, Argyrin und konjugierte Antibiotika) und Pathoblockern (LasB-, PqsR-, LpxC- und LecA/B-Inhibitoren) als zwei sich stark ergänzende Ansätze. Es werden verschiedene Naturstoffe und synthetische Verbindungsklassen untersucht und weiterentwickelt, die durch unterschiedliche Wirkmechanismen neue oder wenig genutzte Zielstrukturen ansprechen.